Linzer IT-Schmiede profitiert von Smart-Meter-Ausbau (Wirtschaftsblatt, 31.08.2015)

31.08.2015 | Austria

bis 2019 müssen 80 Prozent der Haushalte in der EU mit digitalen Stromzählern ausgestattet sein.
Im Osten gibt es dafür Förderungen. S&T aus Linz hat bereits 30 Prozent Marktanteil.

Der Linzer börsenotierte Technologiekonzern S&T rechnet heuer mit einem Umsatz in Osteuropa von 230 Millionen €. Das wäre ein Anstieg von knapp zehn Prozent. Wesentlicher Grund für den Anstieg sind drei große Aufträge aus Polen, die das Unternehmen heuer an Land ziehen konnte, sagt der Vorstandsvorsitzendes von S&T, Hannes Niederhauser, zum WirtschaftsBlatt. Osteuropa sorgt für die Hälfte der Ergebnisse des Unternehmens.

„Wir haben aus Wroclaw zwei große Aufträge im Bereich Smart Grid bekommen“, sagt Niederhauser. S&T wird in der viertgrößten Stadt Polens 300.000 digitale Stromzähler, sogenannte Smart Meter, installieren. Außerdem sorgen die Linzer auch für die Implementierung eines Datencenters, über das die Zähler verbunden sein werden.

Neue digitale Stromzähler sind Teil des intelligenten Stromnetzes – Smart Grid, das derzeit in der EU aufgebaut wird. Die Stromversorgung wird nicht mehr zentral gesteuert, sondern dezentral über miteinander vernetzte, digitale Geräte. Der steigende Energiebedarf und die Einspeisung von Energie aus erneuerbaren Quellen machen eine Erneuerung der Strominfrastruktur notwendig. Die EU verlangt, dass bis Ende 2019 80 Prozent der Stromzähler in den Haushalten auf Smart Meter umgestellt werden. Das sind 240 Millionen Geräte. Etwa zwölf Prozent davon sind umgetauscht.

Marktanteil geht zurück
Ein Drittel der neuen Geräte kommt von S&T. Dieser hohe Marktanteil werde schlussendlich zwar nicht gehalten werden können, vermutet Niederhauser.

Aber S&T werde dennoch groß vertreten sein, nämlich über Technologie, die das Unternehmen entwickelt. In Osteuropa stehen für die Umstellung der Stromsysteme EU-Förderungen zur Verfügung. Das ergebe gute Geschäftschancen, sagt Niederhauser. Der dritte Auftrag aus Polen – mit 22,5 Millionen € der größte des IT-Dienstleisters bisher – kommt von der polnischen Regierung. Es geht um IT-Dienstleistungen, Software und Netzwerkinfrastruktur.

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