Der Knoten ist geplatzt (Euro Am Sonntag, Nr. 22, 30.05.2015)

30.05.2015 | Austria

S&T: Die Aktie des IT-Konzerns kam lange nicht vom Fleck. Doch nun steht der Anbieter aus Österreich vor einem starken Wachstumsschub

Es hat etwas gedauert, doch vor einigen Monaten ist es endlich passiert: Nachdem sich die Aktie von S&T seit November 2013 ein Jahr lang per saldo nicht vom Fleck bewegt hatte, kam Ende 2014 die Initialzündung. 50 Prozent beträgt das Kursplus der vergangenen sechs Monate. Auslöser dieses Kursschubs waren die 2014er-Zahlen. Der IT-Konzern konnte vor allem im neuen Geschäftsfeld Smart Energy mit Produkten zur Steuerung und Überwachung von Stromnetzen stark zulegen. Schon im ersten Jahr nach dem Einstieg in die neue Nische verbuchte S&T dort einen Umsatzanstieg von null auf 28,8 Millionen Euro. Da die EU den Anteil intelligenter Stromnetze bis 2019 auf 80 Prozent ausbauen will, ist weiterhin hohes Wachstum zu erwarten.

Konnte S&T in dem Bereich schon in den vergangenen Monaten Aufträge im Volumen von 40 Millionen Euro an Land ziehen, so gab es Mitte der Woche einen weiteren Erfolg: Das Unternehmen meldet eine Order von zehn Millionen Euro. Die Umsatzsteigerungen bei S&T im Jahr 2014 von 14,1 Prozent auf 385,5 Millionen Euro dürften so nur der Anfang sein. So berichtet Firmenchef Hannes Niederhauser über eine Projektpipeline bei Smart Energy von 300 Millionen Euro für die nächsten beiden Jahre und von einer Projektpipeline aller Geschäftsfelder von 663 Millionen Euro.

Die für die nächsten Jahre angekündigten zweistelligen Umsatzsteigerungen scheinen leicht erreichbar. Zwar soll das neue Geschäftsfeld in diesem Jahr wegen der Entwicklungsund Anlaufkosten noch keinen Ergebnisbeitrag liefern. Doch schon 2016 ist mit überproportionalem Gewinnanstieg zu rechnen. In zwei Jahren scheint bei S&T ein Gewinn von über 0,50 Euro je Aktie möglich. Einstelliges KGV bei zweistelligem Wachstum — das macht S&T zu einem klaren Kauf.       

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